23. März 2020

Wir Bleiben Zuhause

Die Anordnungen der Regierungen sind klar formuliert; die Gründe dafür werden täglich auf allen Kanälen kommuniziert und dennoch habe ich das Gefühl, dass viele den Ernst der Lage immer noch nicht kapiert haben. Dabei ist es eigentlich recht einfach: Wir müssen den Virus stoppen!
Natürlich reißen Einschränkungen uns aus dem Alltag, verursachen ungeahnte Probleme und erzeugen gerne und schnell erst einmal Angst und Panik. Umso wichtiger ist es nun, einen kühlen Kopf zu bewahren. Anschuldigungen und diverse Schuldzuweisungen bringen in der momentanen Situation nichts.
Ich bin mir sicher, wenn wir die Krise überstanden haben, dann ist noch mehr als genug Zeit, sie aufzuarbeiten. Und ja, auch ich werde hinterher die vergangene Zeit reflektieren. Wir werden Fehler machen; nicht alle Maßnahmen werden zu dem Erfolg führen, den wir uns erhoffen; so manches wird uns mit Sicherheit noch sehr lange beschäftigen.
Aber alles das hat Zeit, denn jetzt darf und muss es erst einmal darum gehen, den Virus zu besiegen. Und dazu müssen wir alle an einem Strang ziehen.
#WirBleibenZuhause
Noch haben wir kein Ausgangsverbot; noch haben wir es in unserer Hand, die Ausbreitung einzudämmen. Aber wenn wir es nicht schaffen, uns an einfache Regeln zu halten, dann ist es die Pflicht unserer Regierung, diese mit Zwang durchzusetzen. Also BLEIBT ZUHAUSE. Nein, es spielt dabei absolut keine Rolle, ob ihr zur Risikogruppe gehört oder nicht, denn auch ihr könnt das Virus weitergeben, selbst wenn es bei Euch nicht zu Symptomen führt. Und JA, hier geht es um Leben, um Menschenleben.
Es bricht mir das Herz zu sehen, wie Großeltern von ihren Kindern und Enkeln getrennt werden, wie sie die nächsten Wochen in Isolation verbringen. Aber wenn wir es nicht tun, dann könnte jeder Besuch der letzte sein.
Ich sehe, wie Kinder und Enkel ihre Großeltern versorgen, in dem sie für sie einkaufen gehen und die vollen Körbe ihnen dann vor die Tür stellen, damit sie nicht unnötig in Gefahr geraten. Wir tun, was wir können, um die Ausbreitung des Virus zu behindern, um die, die wir lieben zu schützen. Aber das funktioniert nur, wenn sich alle Menschen daran halten.
Leider tun dies viele immer noch nicht und bringen uns alle damit in Gefahr, in eine tödliche Gefahr. Sie sorgen dafür, dass für manche Großeltern die Isolation im Tod endet, dass sie ihre Kinder und Enkelkinder nie wieder zu Gesicht bekommen. Und dies gilt es, in jedem Fall zu verhindern.
#SolidaritätBeginntBeiUns
Seit Beginn der Ausbreitung des Virus in Deutschland habe ich bereits die ersten Beschränkungen für mich beschlossen. So habe ich vorrübergehend alle Familienbesuche bei meinen Eltern und Großeltern auf unbestimmte Zeit abgesagt, auch weil mein Stiefvater schwer lungenkrank ist. Gleichzeitig habe ich zusammen mit meinem Bruder darüber diskutiert, was wir mit den anstehenden runden Geburtstagen und den geplanten Feiern machen und uns am Ende dazu entschlossen, unsere Mutter davon zu überzeugen, diese abzusagen und auf den Sommer zu verschieben.
Und dann kamen die Anordnungen der Stadt Hamburg und der Bundesregierung. Und auch hier habe ich sofort mir einen Notfallplan überlegt. Als Natur- und Tierreich-Fotograf ist es mir nicht möglich im Homeoffice zu arbeiten; aber als Autor, der ich nun ja auch bin, ist dies sehr wohl machbar. Daher habe ich alle Reiseplanungen erst einmal auf Eis gelegt, die Zeit mit der Kamera drastisch gesenkt. Klar ist, der Frühling lässt sich auch von Corona nicht aufhalten, aber ich muss nicht täglich rausgehen und vor allem, ich muss dazu nicht durch ganz Deutschland reisen, wenn es vor der Tür ebenfalls tolle Motive gibt.
Nicht nur, dass ich nicht mehr täglich draußen unterwegs bin, ich versuche auch immer stärker dabei auf den Öffentlichen Nahverkehr zu verzichten. 
Auch wenn ich selbst durch diverse Vorerkrankungen vermutlich zur Risikogruppe gehöre, geht es mir hierbei nicht um meine eigene Gesundheit, sondern einzig und allein um meine Mitmenschen und insbesondere um jene Menschen, die zur Zeit damit beschäftigt sind, die Erkrankten am Leben zu erhalten, die uns mit unserem täglichen Bedarf versorgen und um jene, die alles versuche, um eine Impfung oder Medizin gegen den Covid-19-Virus zu finden.
#HamsterkäufeSindUnsolidarisch
Ja, auch ich habe mich zu Beginn mit den notwendigen Dingen eingedeckt, dabei waren aber kaum Lebensmittel, ebenso wenig wie Klopapier. Eher die Kekse für den Filmabend, sowie Zahnpasta usw. wurden hier auf Vorrat gelegt, der mit Sicherheit einen vollen Monat reicht. Auch die Lebensmittel wurden soweit aufgestockt, dass ich nicht mehr, wie gehabt, täglich einkaufen gehen muss.
Die Hamsterkäufe jedoch stellen mich ständig vor ein viel größeres Problem als der Virus selbst. Denn dank jenen Idioten ist die Grundversorgung auf einmal in Gefahr geraten. Nicht nur, dass viele die notwendigen Dinge auf einmal entweder gar nicht mehr bekommen oder sie in weiter entfernten Läden bekommen, was bedeutet, dass sie sich viel länger oder viel öfter draußen aufhalten, als eigentlich notwendig wäre. Dabei sollten wir aber auch bedenken, dass natürlich die Schlange an den Kassen immer voll ist, was uns erneut einem Risiko aussetzt.
Je mehr, je länger wir zuhause bleiben, desto eher haben wir eine Chance, die Verbreitung einzudämmen.
Gleichzeitig bleiben oft nur die teuren Waren im Regal stehen, was ein zusätzliches Loch ins Geldbudget reißt, auch gerade bei unseren älteren Mitmenschen, die ohnehin schon Probleme haben, mit ihrer schmalen Rente über die Runden zu kommen.
Dieser sichtbare Egoismus bringt uns alle in Gefahr und wird den Staat dazu verleiten, die Regeln noch einmal zu verschärfen, was wieder auf Lasten der jetzt schon angeschlagenen Wirtschaft geht.
Und dies nur, weil manche sich einfach nicht an die Anordnungen haltenkönnen. 
#WirtschaftsfolgenUndZukunftsängste
Ja, viele meiner Tätigkeiten sind bereits verboten, was sich deutlich bei mir im Geldbeutel bemerkbar machen wird und tatsächlich schon tut. Ich kann keine Foto-Shootings mit Klienten mehr machen - diese Einnahmen sind gleich null. Der Reisejournalist kann keine Reiseberichte mehr schreiben und Fotoreportagen anfertigen - auch diese Einnahmen gehen auf null. Damit bleibt mir nur noch mein Verdienst aus den Bildverkäufen der Bilderdienste und natürlich meine Tantiemen aus Buchverkäufen.
Aber selbst da wird es wohl zu finanziellen Einbußen kommen, da die Buchhandlungen geschlossen sind, Lesungen und so weiter zurzeit nicht abgehalten werden dürfen. Und so wie mir, geht es vielen meiner Kollegen. Wir werden bereits jetzt schon Probleme bekommen, von der Zeit nach Corona brauchen wir hier gar nicht zu erwähnen. Die Existenzangst vieler ist mehr als nur real und ob die staatlichen Rettungsschirme uns alle auffangen können, bleibt erst einmal abzuwarten.
Wie ich anfangs bereits sagte, die Auswirkungen dieser Krisen werden uns wohl noch sehr lange beschäftigen und je länger wir brauchen, um den Virus einzudämmen, desto schwerer werden diese Folgen sein.
#NeueWegeNeueMöglichkeiten
Je eher sich alle daranhalten, Zuhause zu bleiben, ihre Sozialkontakte auf das Notwendigste zu reduzieren, umso eher haben wir eine Chance, den Virus in seine Schranken zu weisen. Aber bis es soweit ist, bis wir zurück in unser altes Leben können, haben wir die einzigartige Möglichkeit, uns kreativ zu beweisen, festgefahrene Gewohnheiten zu verändern und uns neu zu erschaffen.
Auch wenn wir uns nicht mehr treffen können, dürfen, so heißt dies nicht, dass wir auf Sozialkontakte verzichten müssen. Wir müssen uns nur neue Wege suchen. Wer wie ich viel mit anderen Menschen aus aller Welt chattet, hat damit weniger Probleme. Ich bin daran gewohnt, dass viele Kontakte eben nur schriftlich erfolgen.
Es gibt Möglichkeiten und viele arbeiten bereits zusammen mit unserer Regierung und neuen Ideen und Programmen, um uns die kommende Zeit so angenehm wie möglich zu gestalten - aber davon werde ich Euch in den nächsten Tagen berichten.
Bitte bliebt Zuhause!
Bleibt gesund!

Euer 

Christian Bass

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