27. Februar 2020

Wenn die Bäume reden ...

… müssen wir lernen ihnen zuzuhören

Nie hätte ich es für möglich gehalten, dass sich unsere Bäume tatsächlich miteinander unterhalten oder sich gar mit uns Menschen in Verbindung zu setzen versuchen. Nun, ich wurde eines besseren belehrt und dies nicht nur durch „Das Geheime Leben der Bäume“ von Peter Wohlleben.
Aber ich muss gestehen, mit eben diesem Buch fing alles an plötzlich Sinn zu machen und das letzte Erlebnis hätte es ohne dieses Buch gar nicht erst in mein Bewusstsein geschafft. Denn ich muss gestehen, ich bin manchmal genauso blind wie alle anderen, wenn es zu offensichtlichen Wahrheiten kommt.
Ich kann jedem von Euch dieses Buch empfehlen. Es ist leicht verständlich und flüssig geschrieben - also genau das Gegenteil von einem typischen Sachbuch.


Im Fluss des Lebens
Bevor ich Euch an meinem Erlebnis teilhaben lassen, möchte ich Euch erst einmal auf die Missstände in unseren Wäldern aufmerksam machen, denn hier bedarf es ein globales umdenken, insbesondere auch in der Forstwirtschaft.
Holz ist vermutlich einer der wichtigsten Grundstoffe unseres Lebens, ohne den wir nicht auskommen können und auch auf gar keinen Fall auskommen sollten. In den letzten Jahren haben wir es immer wieder versucht, doch die Folgen sind gravierend. Unser Plastik tötet die Meere und ihre Bewohner, abgesehen von rasant ansteigenden Müllbergen und giftigen CO2-Gasen bei der Beseitigung dieser Müllberge.
Aber das ist nicht die einzige Schattenseite, die wir hinzunehmen haben. Denn egal of Plastik, Metal oder Presspappe - es ist tote Materie und behindert den Fluss des Lebens. Die Folgen davon sind unsere typischen Modeerkrankungen wie Depressionen und Burn-Out.
Auch wir Menschen sind Teil des natürlichen Kreislaufs und müssen somit stets vom Leben durchflossen werden, um uns und unsere Aufgabe nicht zu verlieren. Je mehr wir uns mit toten Materialien umgeben, desto mehr gerät unsere eigene Balance aus dem Gleichgewicht. 
Und wir können dies ganz leicht, mit einfachen Mitteln verhindern. Wir müssen uns mit Leben, mit einer lebendigen Natur umgeben. Und Holz ist dabei eines der wichtigsten Bauteilen.

Gesunde Wälder, kaputte Familien
Über die letzten Jahrhunderte hinweg, haben wir den größten Teil unserer Wälder abgeholzt. Und leider oftmals nur, um Weideland für die Landwirtschaft zu erhalten. So mancher Baum musste ebenfalls dem Ackerbau weichen, wobei wir hier teilweise in den Knicks oder in kleinen Oasen mitten im Feld, noch ein wenig Ursprung bestehen lassen.
In den letzten Jahrzehnten habe wir dann angefangen umzudenken; wurden uns der Wichtigkeit unserer Wälder bewusst und fingen damit an, sie wieder aufzuforsten - jedoch ohne die Materie tatsächlich zu verstehen. Wir sind davon ausgegangen, dass alle Pflanzen dumme, gefühlslose Lebewesen sind, die wir nach gut dünken behandeln können. 
Doch hier lagen wir falsch, grundlegend falsch. Bäume haben tatsächlich so etwas wie ein Familienleben und brauchen diese Sozialkomponente auch zum existieren.
Und auch wir Menschen, einige mehr, andere weniger, können dieses Spüren. In einem ursprünglich entstandenem Wald ist dessen Energie deutlich spürbar, dort können wir uns problemlos am Fluss des Lebens laben. Während in lieblos aufgeforsteten Wäldern dieser Fluss nur bedingt bis gar nicht vorhanden ist. Und obwohl wir auch dort von Bäumen und Pflanzen umgeben sind, umhüllt uns das Gefühl der Leere, der Lieblosigkeit, des Todes.
Ja, auch diese vom Menschen lieblos zusammengewürfelten Wälder erfüllen ihre Aufgabe, jedoch sind sie anfälliger für Krankheiten und ihr überleben ist kurzlebiger, als eben Wälder die ursprünglich entstanden. Wer aufmerksam durch die Wälder dieses Planeten wandert, kann den Unterschied ziemlich schnell fühlen, aber auch tatsächlich sehen.

Sprechende Bäume …
Wir alle haben sie bereits gehört, ohne sie als solches wahrzunehmen. Manchmal haben wir es auf unsere zu lebhafte Fantasie geschoben, meistens jedoch haben wir es dem Wind in die Schuhe geschoben. Doch die Wahrheit sieht wieder einmal ganz anders aus, auch wenn Fantasie und Wind mit Sicherheit auch die Urheber sein können.
Bäume können mit uns kommunizieren, können sich tatsächlich hörbar machen.
Als ich davon las, muss ich gestehen, konnte und wollte ich es nicht glauben, obwohl ein Teil von mir daran ebenfalls nicht zweifeln wollte. Bäume klackern um sich verständlich zu machen. Seit ich davon las, habe ich bewusster darauf geachtet. Und bis vor wenigen Tagen blieb ich im Glauben verhaftet, dass es der Wind ist, der diese Geräusche verursachte.
Aber dann kam der Augenblick, wo ich den Wind ausschließen konnte und dennoch klackerte es in gewissen Momenten. Ja, es war eine böige Nacht und deswegen ist es mir vermutlich auch bewusst aufgefallen:
Wie so oft habe ich nach dem Einbruch der Dunkelheit noch einen ausgedehnten Spaziergang am Schwarzenberg Park gemacht und wie eigentlich immer, habe ich mich dort im Waldgebiet auf eine Bank gesetzt, um mich auszuruhen und die Stille zu genießen.
Nur diesmal wurde es nie richtig still. Mit jeder Böe rauschte es in den Wipfeln, oftmals begleitet von einem leisen Klackern und Knacken.
Und dann passierte es!
Es war gerade einmal wieder Windstill, als ein lautes Knacken und Klackern von der einen Seite an meine Ohren drang. Natürlich schaute ich interessiert in die Richtung, um herauszufinden, was es damit aufsich hatte. Und ich musste nicht lange warten, bis ein Mensch aus der Finsternis heraus trat und an mir vorbei schlenderte.
Und dieser Vorgang wiederholte sich mehrmals. Immer wenn ein lautes Klackern und Knacken in den Bäumen ertönte, tauchte kurz darauf ein Mensch aus jener Richtung auf und lief an mir vorbei.
Anfangs dachte ich noch an einen Zufall, aber da dies immer so passierte, verwarf ich den Gedanken wieder. Das hatte Methode, offensichtlicher ging es schon gar nicht mehr. Zwischendurch rauschte und raschelte es in den Böen, jedoch das Klackern und Knacken tauchte immer nur dann auf, wenn sich mir ein anderer Mensch näherte; ganz so, als wollten mich die Bäume warnen.

Zwischen Wahrnehmung und Erfahrung
Meine Erfahrung mit dem universalen Kreislauf der Natur, beseitigte alle Zweifel an meiner Wahrnehmung, auch wenn ich noch immer keinen wirklichen Sinn in dem erlebten sehe. Warum teilten mir die Bäume jede Ankunft eines Artgenossen mit? Waren es Warnungen? Oder wollten sie mir etwas anderes mitteilen?
Was es auch immer zu bedeuten hat, ich bin mir sicher, dass die Bäume tatsächlich mit mir Sprachen, oder vielleicht doch über mich? Ich werde dieses Phänomen auf jedenfall im Auge behalten und vielleicht erschließt sich mir der Sinn ja beim nächsten Mal. 
Auf jedenfall hat es mir verdeutlich, dass Peter Wohlleben mit seinen Beobachtungen in "Das Geheime Leben Der Bäume" tatsächlich recht hat und wir unseren Umgang mit der Forstwirtschaft neu überdenken müssen, denn gesunde Wälder, lebendige Baumfamilien können unser Leben, unser Sein deutlich bereichern.
Habt ihr auch schon solche Erfahrungen gemacht? Wenn ja, dann laßt es mich gerne in den Kommentaren wissen. Auch wenn ihr damit noch keine Erfahrungen gemacht habt, dürft ihr die Kommentarfunktion nutzen.

Euer

Christian Bass

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