Strand bei Presen, Fehmarn |
Eine der ganze wenigen Episoden aus diesen ersten Jahren,
an die ich mich noch erinnern kann, ist jene um Morlewitz. 1987 wurde mir ein kleiner,
schwarz-weißer Kater geschenkt, den ich mindestens ebensosehr liebte, wie er mich.
Während jenes Sommers wurden wir unzertrennlich. Leider erlaubten mir meine Eltern
nicht, ihn mit nach Hause zu nehmen, und somit musste er auf dem Hof bleiben.
Sonne mit Morlewith, 1987 |
Als wir im nächsten Sommer erneut unseren Urlaub in der Presener
Deichkrone machten, war Morlewitz verschwunden. Was aus ihm geworden ist, weiß ich
bis heute nicht. Es gibt Spekulationen, dass er von anderen Urlaubern mitgenommen
wurde, immerhin war er dank mir sehr auf Menschen fixiert; aber es kann halt auch
sein, dass er irgendwie unter die Räder gekommen ist, denn Angst vor Autos hatte
er auch keine.
Nun, das Rätsel um den Verbleib des kleinen Katers wird wohl
nie aufgeklärt werden. Einer der Gründe, warum ich das Ende der Geschichte um Morlewith
so gestaltet habe, wie ich es tat. (Die Geschichte an sich jedoch ist frei erfunden,
auch wenn so einige Erlebnisse mit hineingeflossen sind, was sie durchaus recht
autobiografisch macht.)
Die Neunziger dagegen sind mir sehr gut in Erinnerung geblieben
und auch wenn ich es lange nicht realisiert habe, diese Jahre beeinflussen noch
immer mein Leben und mein Werk.
Findet den Fehler! |
Seit 2000 beschäftige ich mich durchaus damit, die Erinnerungen
an jene Sommer aufzuschreiben, weniger als Biografie als viel eher inform eines
Romanes. Immer wieder habe ich Teile geschrieben, gestrichen, geplottet und diesen
wieder umgeschmissen, bis das Projekt irgendwann einfach in die imaginäre Schreibtisch-Schublade
verbannt wurde, wo es immer noch auf mich wartet. Und ja, ich habe diese Geschichte
immer noch in Gedanken und langsam wächst auch meine Lust, diese endgültig aufzuschreiben.
Die „Kinder des Sommers“ stehen ganz weit oben auf meiner to-write-Liste und ich
bin mir fast schon sicher, dass ich im Januar und Februar eine Erstfassung dazu
schreiben werde, die dann im November 2020 in einen Roman verarbeitet wird.
Ebenfalls in den Neunzigern habe ich beinahe allen meinen
Urlaubsfreundschaften eigene Songlyrics gewidmet, die sich in der Anthologie „With
love from the Golden Cage“ befinden. Und auch in dem Gedichtband „Schleswig-Holstein:
Gedichte meiner Kindheit“ gibt es so einige Episoden aus eben dieser Zeit.
Presener Deichkrone |
Und vermutlich mein bester Freund aus jenen Tagen stammt aus
Ludwigshafen am Rhein; vermutlich der Hauptgrund warum ich sofort zusagte, als man
mir mitteilte, dass es einen super Day-of-Change gibt, der bei Heidelberg in Sankt
Leon-Rot stattfinden sollte, im allgemeinen Sprachgebrauch: Mannheim. Und nicht
nur, dass ich nun endlich das free-ticket einmal nutzen konnte, ich entschloss mich
ebensoschnell dazu, den nächsten Tag in Mannheim und Ludwigshafen zu verbringen.
Es sollte zu dem wohl schönsten, aber auch anstrengenstem
Wochenende des Jahres werden, über das ich in einem eigenen Posting berichten werde.
Mit Recklinghausen und Ludwigshafen am Rhein habe ich dieses
Jahr die letzten Heimatstädte meiner Freunde besucht, denn Hildesheim, Goslar, Lübeck
und Pinneberg kannte ich bereits aus früheren Unternehmungen.
Eines von vielen "Hof"-Tieren |
Und ja, gerade das Wissen darum, dass mein diesjähriger NaNoWriMo-Roman
dort spielen wird, steigert meine Vorfreude auf diesen Schreibmarathon. Einen Monatlang
darf ich mich zurück in die schönste Zeit meiner Kindheit schreiben, jene Orte in
meinen Gedanken erneut beleben und am Ende Euch dann auch noch daran teilhaben lassen.
Diesmal weiß ich zwei Dinge: 1. Ich werde den Roman beenden & 2. Ich werde ihn
als NaNoWriMo-Gewinner-2019 beenden, komme was wolle!
In den Achtzigern und Neunziger verbrachte ich noch meine
Zeit auf der Sonneninsel, die mit dazu beitrug, dass ich aus dem Schattendasein
hinüber zur Sonnenseite meines Lebens gelangen konnte.
Und alles began mit Familie Prange und eben jener legendären
Presener Deichkrone!
Euer
Christian Bass
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