Fehmarn, 1991 |
Schon seit Jahresanfang habe ich mir Gedanken darüber
gemacht, ob ich dieses Jahr einen neuen Versuch starten soll, oder mir eine
erneute Blamage erspare. Immer wieder habe ich eine klare Entscheidung
verschoben, denn auf der einen Seite habe ich schon Bock darauf, mir den
Schreibmarathon anzutun, auf der anderen Seite war ich mir jedoch keineswegs
sicher, ihn auch durchhalten zu können.
Viel geschrieben habe ich den letzten Jahren nicht; hier
und da die ein oder andere Geschichte um einen Absatz erweitert, nur um sie
dann wieder wochenlang zu ignorieren.
Schreibblockade?
Nein, keineswegs. Ich hatte einfach keine Lust, mich
hinter meinen Laptop zu setzen und stundenlang auf den Bildschirm zu staren und
dabei in die Tastatur zu hauen. Und auf die Idee, wie ich es früher nur getan
habe, einfach ein Zettel und Stift zu nutzen bin ich nicht gekommen. Diese Idee
kam mir erst im Januar, als ich die Erstfassung zu einem Roman mit dem Titel
„Sein letzter Ritt“ auf Papier bannte, fein-säuberlich nach möglichen Kapiteln
sortiert und fast ausschließlich aus wörtlicher Rede bestehend, eben genauso,
wie früher alle meine Erstfassungen aussahen.
Seit Ende Februar, Anfang März wartet diese Erstfassung
darauf, endlich in eine geeignete Form gebracht zu werden. Aber das Leben hatte
nun einmal andere Aufgaben für mich.
Noch während ich die Erstfassung teilweise halb auf dem
Bett liegend schrieb, kam mir der Gedanke, dass ich den Roman in seiner
Endfassung dann ja im November als NaNoWriMo-Projekt würde schreiben können und
da ich diesmal ja eine abgeschlossene Erstfassung habe, sollten die „Mord in
Grand Baie“ Probleme gar nicht erst auftauchen. Und ja, die Idee, am Jahresende
einen fertigen Roman zu haben, gefällt mir.
Vor ein paar Tagen entschloss ich mich dann dazu, es
dieses Jahr tatsächlich noch einmal mit dem Nation Novel Writing Month zu
versuchen. Meine ersten fünf Teilnahmen waren ja nun einmal eher von Pleiten,
Pech und Pannen verfolgt, als von Erfolg gekrönt. Ich konnte diesen Marathon
zwar schon dreimal gewinnen, aber ein verwertbarer Roman, der dann tatsächlich
den Buchmarkt erreichte, ist dabei bisher nicht rausgekommen. Obwohl ich gleich
bei meiner ersten Teilnahme 2011 ja einen Roman vollständig zu Ende bringen
konnte, ihn dann aber durch den sterbenden Laptop während der Überarbeitung
verlor. Nur die ersten beiden Kapitel sind noch erhalten geblieben. Und
vielleicht werde ich mir die Geschichte um den vergessenen Friedhof irgendwann
noch einmal vornehmen.
Die nächsten beiden Teilnahmen konnte ich ebenfals
erfolgreich beenden, nur den Roman als solches hab ich trotz zweier Teilnahmen
bis heute nicht vollendet. Tatsächlich fühlen sich diese ersten
einhundertausend Worte gerade einmal so an, als hätte ich die Einleitung geschrieben.
Und immer öfters erwische ich mich dabei, wie meine Gedanken dahin driften,
diesen Roman zu killen und neu anzufangen, in einer weniger ausufernden
Ausführung. Aber das wird die Zukunft zeigen, mir darüber jetzt schon Gedanken
zu machen ist unsinnig.
Also, ja, ich werde dieses Jahr zum sechsten Mal am
Schreibmarathon teilnehmen und ja, die Roman-Rohfassung „Sein letzter Ritt“
wird sich im November in den Roman „Die Insel im Glück“ verwandeln. Wo die
Rohfassung noch in Montana, USA spielt, werde ich sie nun nach Deutschland
holen. Und Anstatt von New York City nach einem kleinen Dorf in Montana, wird
es den Protagonisten nun von Essen nach Fehmarn verschlagen.
Ich bin mir dabei durchaus bewusst, dass nun manche
Szenen des Romans deutlich verändert werden müssen, weil wir hier in
Deutschland eben keine amerikanischen Bedingungen haben. Aber ich glaube, ich
bin deutlich stärker, wenn ich über Orte und Erlebnisse schreibe, die ich
persönlich kenne. Die Haupthandlung nach Schleswig-Holstein zu verlegen fühlt
sich deutlich besser und richtiger an, als sie in den USA zu belassen.
Ich habe hier auf dem Blog dem Projekt eine eigene Seite
gewidmet, wo ihr Euch im Laufe der nächsten Wochen darüber informieren könnt.
Neben der Wortzahl, gibt es auch Hintergrundinformationen und kurze Leseproben
dort. Mit der Zeit wird die Seite noch deutlich mehr Inhalte bekommen, als sie
nun bereits hat.
Während ich mich diesen Monat auf die Suche nach den
geeigneten Location und den veränderten Handlungsabläufen mache, ohne die
Haupthandlung dabei zu gefährden, kann ich Euch nur empfehlen, Euch jetzt noch
schnell bei dem Vorbereitungskurs der AutorenSchmiede anzumelden. Der National
Novel Writing Month ist eine mitunter unmenschliche Herausforderung, wenn man
ihn komplett unvorbereitet angeht.
Noch habt ihr fünf Tage Zeit, Euch für den Kurs
anzumelden. Vielleicht werdet ihr hinterher nicht viel besser Schreiben, als
jetzt schon, aber Eure Chancen den Schreibmarathon zu gewinnen werde dadurch
deutlich wachsen und was noch viel wichtiger ist, ihr werdet ihn dabei in einer
Gemeinschaft erleben, die sich gegenseitig motivieren kann und wird.
Wie gesagt, ich kann Euch diesen Kurs nur nahelegen;
Schaden kann er Euch nicht, ganz im Gegenteil, er kann Euch voranbringen und
Euch eine Hilfeleistung sein, den National Novel Writing Month 2019 zu
gewinnen.
Solltet ihr dieses Jahr nicht am NaNoWriMo teilnehmen, oder
trotzdem noch ein wenig Zeit finden, würde es mich riesig freuen, wenn ihr Hjalte
Thomsen auf seinem Weg von Essen nach Fehmarn begleitet, denn diesen November ist
die Sonneninsel der Ostsee „die Insel im Glück“ und ich für meinen Teil, freue
mich bereits riesig darauf, Euch mit auf diese Reise zu nehmen.
Euer
Christian Bass
PS: Und um mich bereits wieder in Schreibform
zu bringen, habe ich endlich damit angefangen, die längst überfällige Überarbeitung
des Kurz-Thrillers „Der Befreiungsakt – Jimmy Got A Gun“ zu erledigen und im Moment
sieht alles danach aus, dass diese Erzählung nun tatsächlich endlich nach 21 Jahren
auf die Suche nach neuen Lesern gehen wird, und zwar pünktlich zum Weihnachtsgeschäft.
Bis Ende nächster Woche sollten die Arbeiten an der Geschichte abgeschlossen sein,
und das Lektorat/Korrektorat beginnen. Ich werde Euch auf dem Laufenden halten!
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