Jedes Jahr im September geht es wieder los, drehen sich meine Gedanken beinahe nur um das eine Thema: NaNoWriMo. Und wie schon in den letzten Jahren steht dabei zu erst einmal die wichtigste alle Fragen auf dem Program, die Frage, ob ich erneut daran teilnehmen soll. Und wie jedes Jahr sind sich Gefühl und Verstand nicht einig.
Während mein Verstand mir zu verstehen gibt,
dass ich Wichtigeres zu tun habe; vermittelt mir mein Gefühl, dass es Feuer und
Flamme für die Herausforderung ist. Und das Schlimme dabei ist, sie haben beide
absolut recht. Ich habe Bock darauf, mir diesen Schreibmarathon anzutun und
eigentlich habe ich Wichtigeres zu tun, was mir die Zeit zum Schreiben nehmen
wird.
Und dieser Kampf in mir wird bis November so
weitergehen, bis ich mich entweder klar dafür oder eben wie in den letzten
Jahren klar dagegen entschieden habe. Nur diesmal kommen gleich zwei neue Komponente
dazu, denn zum ersten Mal seit Jahren habe ich eine klare Idee für einen Roman;
eine Idee, die ich bereits im Januar und Februar detailiert zu Papier gebracht
habe. Somit ist also alles angerichtet, um in meiner fünften Teilnahme zum
vierten Mal erfolgreich zu sein.
Aber dagegen spricht nun auch der Blog, der
mit Sicherheit einiges an der mir verbleibenden Freizeit im November
vereinnahmen wird und eine klare Herzensangelegenheit ist.
Bereits 2011 habe ich zum ersten Mal am National
Novel Writing Month (NaNoWriMo) teilgenommen. Mein damaliges Projekt
hieß “Der vergessene Friedhof” und gegen meine Erwartung gelang es mir nicht
nur die vorgeschriebene Wortzahl vor Ablauf der Zeit zu erreichen, sondern die
Geschichte sogar zu beenden.
Im Dezember begab ich mich auf Verlagssuche
und es gelang mir tatsächlich einen zu finden, der durchaus willig war, meinen
ersten echten Roman als Buch auf den Markt zu bringen.
Natürlich musste er vorab noch einmal überarbeitet werden, was ich Anfang 2012
auch in Angriff nahm. Und wie ich es bis dahin immer tat, die Geschichten an
denen ich noch arbeitete, wurden nur auf dem Laptop gespeichert und nicht noch
zusätzlich auf der externen Festplatte oder einem USB-Stick.
Der vermutlich größte Fehler meines Lebens,
denn eines Morgens verweigerte der Laptop anzuspringen, weder gutes Zureden,
noch die fachmännischen Versuche meines Verlobten konnten ihn davon überzeugen,
seinen Dienst wieder aufzunehmen.
Es half nichts; das einzig Gute war, ich
hatte am Tag zuvor alle Geschichten und Gedichte auf die externe Festplatte
gespeichert. Alle bis auf eben die eine, an der ich seit Wochen arbeitete und
die nun langsam fertig wurde: Der vergessene Friedhof.
Gibt es was schlimmeres als die fast fertige
finale Fassung einen Romans in Bruchteilen von Sekunden zu verlieren? - Für
einen Autoren bestimmt nicht.
Auch in den Jahren 2012 und 2013 konnte ich
den November erfolgreich abschließen, beidemale mit dem selben Projekt, Mord
in Grand Baie. Und auch hier führte der NaNoWriMo bisher nicht zum
erhofften Erfolg, denn obwohl ich bereits mehr als 100.000 Worte geschrieben
habe, ist der Roman bislang nur halbfertig und bewegt sich seit dem nur sehr
schleppend auf das eigentliche Ziel zu. Vielleicht wird er irgendwann beendet,
vielleicht auch nicht.
Aber zurück zu meinem ewigen Kampf mit meinem
Schweinehund und jenen Erfahrungen, die ich im ersten Jahr habe sammeln dürfen.
Damals bin ich vollkommen ungeplant und unvorbereitet eingestiegen, was sich im
Laufe des Novembers rächen sollte. Am Ende hatte ich nicht nur eine fertige
Erstfassung eines Romans, sondern auch extrem blasse Haut, tiefe Ringe unter
den Augen und anstatt einer Schachtel PallMall pro Tag, rauchte ich nun drei
bis vier.
Unvorbereitet und planlos in einen solchen
Marathon zu gehen, hat seine Nachteile, denn auch wenn es augenscheinlich nicht
nach viel Arbeit aussieht, psychisch und pysisch fordert er seinen Tribut.
Jedoch je besser vorbereitet das Projekt ist, desto weniger Anstrengung braucht
es, die geforderte Wortzahl zu liefern. Ich kann also jedem Autor (männlein
oder weiblein) nur empfehlen, sich akribisch auf diesen 50.000 Worte
umfassenden Marathon vorzubereiten.
Und da sind wird dann nun auch bei Silvias
Schweinehund angekommen, denn sie - Silvia Klöpper - bietet ab Mitte Oktober
einen NaNoWriMo Vorbereitungskurs an, in dem sie zusammen mit Euch den
Grundstein zu einem erfolgreichen Marathon legt.
Sowohl den Kurs, wie auch die Autorin und ihr
Buch werde ich Euch in den nächsten Tagen noch einmal extra näher vorstellen.
Jetzt wünsche ich Euch erst einmal ein erholsames Wochenende und hoffe, wir
lesen uns am Montag wieder.
Euer
Christian
Bass
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